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Artikel
"Kosova/Kosovo Streit und Turbulenzen"
gespiegelt von: http://de.indymedia.org/newswire/index0.shtml
von: "Agron Sadiku" , veröffentlicht am: 2004-04-29
Email: SPAMFREI.agronsadiku@web.de
Themen: Weltweit
Kosova ist wieder ein Thema. Differenzen, imperiale Rivalitäten, Rede von Adem Demaci in Gjilan
Kosova/ Kosovo
Differenzen, Streit und Turbulenzen
Seit den dramatischen Ereignissen vom 17-18 März in Kosova ist das UNMIK Protektorat wieder ein Thema. Der nationale Konflikt zwischen vielen Serben und Albanern schien den Protektoratsherren eine Garantie abzugeben, um das Land weiter nach der „Devise- teile und herrsche“ zu regieren. Diese Position ist unhaltbar geworden, denn der Unmut vieler Bewohner des Gebietes richtet sich zunehmend gegen die UNMIK, die für die katastrophale Situation verantwortlich gemacht wird. In Kosova sind offiziell fast 60% der Bevölkerung arbeitslos, in Wahrheit liegt die Arbeitslosigkeit bei über 80%. Die UNMIK predigt den Kosovaren die Formel: „Standards vor Status“. Gemeint ist damit, die Kosovaren müssen erst bestimmte „Standards“ einhalten, um eventuell des Recht zu erhalten sich staatlich selbst zu organisieren. Dabei fragen sich viele Kosovaren was das für Standards sein sollen ? Erst kürzlich gab es in Mitrovica eine Schießerei zwischen UNMIK Polizisten aus Jordanien und den USA. Dabei starben ein Jordanier und drei Amerikaner. An sich sind die Herrschaften der internationalen Polizei für die Sicherheit in Kosova verantwortlich. Statt dessen tragen sie Differenzen über den Irak Krieg in Kosova aus. In dem Restaurant Dora in Prishtina mußten kürzlich albanische Lokalbesucher zwei Polizisten aus Pakistan und Indien entwaffnen. Sie stritten laut über den Kaschmir Konflikt, solange bis einer die Waffe zog. Die UNMIK ist absolut unfähig für Ordnung und Sicherheit in Kosova zu sorgen. An der Bekämpfung krimineller Strukturen vor Ort, sind die internationalen Organe nicht interessiert. Dazu fehlt ihnen auch jegliche Kompetenz. Die Lage in Kosova ist hochexplosiv und der Leiter der UNMIK Polizei der deutsche Stefan Feller warnte am 29.4.04 im „Standart“ vor Aufstand und Krieg in Kosova. Das UN Protektorat ( ein Provisorium) ist am Ende, jetzt geht es darum die vertrackte Situation zu überwinden. Dabei tragen die verschiedenen imperialen Mächte in Kosova ihre zwischenimperialen Differenzen aus. Die Achse Paris Moskau favorisiert den „serbischen“ Standpunkt wonach Kosova ein Bestandteil Serbiens zu bleiben hat. Die USA signalisiert immer deutlicher die Bereitschaft eine Unabhängigkeit Kosovas zu akzeptieren. Besonders in der „Demokratischen Partei“ der USA ist das verbreitet. Aber auch republikanische Senatoren bekunden Sympathie für eine Beendigung des UN- Mandates in Kosova. Hashim Thaci konnte seine Reise in die USA im März, als Erfolg verbuchen. Die USA Administration hat diese Haltung nicht, um den Wünschen der Albaner entgegenzukommen, sondern um eigene imperiale Ambitionen durchzusetzen. Ein unabhängiges Kosova könnte die EU Planung für den Balkan durcheinanderwirbeln. Die EU kann einem souveränen Kosova auf die Dauer nicht, die Integration in die EU- verwehren. Das würde nach US- Spekulation die EU finanziell belasten und einen neuerlichen „amerikanischen Agenten“ in die EU befördern. In Kosova existiert das Camp Bondsteel als wichtiger US- Stützpunkt mit einem Pachtvertrag für 99 Jahre. Die dortige Luftwaffenbasis hat den Vorteil eine günstige Startbasis für Regionen abzugeben, die für die US- Strategie wichtig sind. In der Berichterstattung über die Region wird oft unterschlagen, dass die Regierung Fatos Nano in Albanien weitere militärische Unterstützung im Irak zusicherte (Gegenwärtig sind 78 albanische Soldaten im Irak und Nano bot an das Kontingent auf 200 zu erhöhen). Gleichzeitig will Albanien genauso wie ein unabhängiges Kosova in die EU. Die deutschen „Südosteuropapläne“ würden dadurch empfindlich gestört. Dieses Dilemma ( Scheitern des UNMIK- Protektorates) versucht Bundesaußenminister Fischer durch den Vorschlag „ein EU- Protektorat“ in Kosova zu errichten, zu entgehen. Fischer probiert sich neuerlich als „ehrlicher Makler“, er benützt den Unmut gegen die UNMIK um die albanische Parteienlandschaft anzuschmieren und Gleichzeitig mit Belgrad im Geschäft zu bleiben, denn Fischer lehnt eine Unabhängigkeit Kosovas ab, er will ein Protektorat gegen das andere tauschen, sowie dem US- Imperialismus im eigenen Konkurrenzinteresse eine mitgeben. Auffällig ist das der „albanische Faktor“ immer nur als Objekt und nie als Subjekt vorkommt. Dennoch ist es angebracht für das albanische politische Spektrum die imperialen Konflikte zu beobachten und bei Bedarf auszunützen. Entscheidend ist es jedoch, die Lage in Kosova selbst zu entschärfen und den nationalen Konflikt zu beenden. Dabei ist auch die Mehrheit der Serben aufgefordert ihre bisherige politische Positionierung zu ändern. Dazu hielt Adem Demaci am 23.4.04 in Gjilan eine wichtige Rede
Demaci vor dem „Rat für die Verteidigung der Menschenrechte und Freiheiten“
Die Organisation KMLDJ hat ihren Sitz in Prishtina. Der Menschenrechtsverein setzte sich die letzten Jahre stark für die Rechte der Serben und Roma in Kosova ein. Adem Demaci war kürzlich Gastredner zum Welttag der Roma in Kosova. Neben der Kritik an einem blinden albanischen Nationalismus kritisierte Demaci in Gjilan stark, das politische Verhalten vieler Serben in Kosova im allgemeinen und der serbische Parteienkoalition „Rückkehr“ im besonderen. Demaci attackierte die UNMIK „die einen Fehler begangen haben und die Serben verwöhnten“. Demaci meinte damit die Zusicherung der UNMIK an die Serben, dass „Kosova bei Serbien bleibe“ Die serbische Parteienkoalition „Rückkehr“ in Kosova „setze sich nicht nur für die Rückkehr geflüchteter Serben nach Kosova und für ihre Gleichberechtigung, sondern für die Rückkehr der serbischen Armee ein“ kritisierte Demaci. Dadurch verhindere sie die Möglichkeit ein gemeinsames Leben zu organisieren. Demaci attackierte Belgrad und unterstellte der serbischen Regierung in Wahrheit den Serben in Kosova zu schaden. Demaci sagte: „Das serbische Regime sollte verstehen, dass der Versuch Kosova bei Serbien zu halten endgültig gescheitert ist, wenn den Kosovo Serben diese Realität vorenthalten wird und sie für chauvinistische Spiele mißbraucht werden schadet das ihrer Integration in die kosovarische Gesellschaft.“ Er fügte weiter hinzu:“ Es gibt Serben in Kosova, die diese Spielchen aus Belgrad satt haben“. Die meisten Teilnehmer an dieser Debatte kamen zu dem Schluss, dass nur die Anerkennung der Unabhängigkeit das Problem in Kosova lösen könne. Das Belgrader Medium Fonet unterschlug in seiner Sendung am 24.4.04 folgende wichtige Bemerkungen Demacis: Wir haben mit den Serben zusammengelebt, wir müssen und wollen auch weiterhin mit ihnen zusammenleben“ In diesem Zusammenhang forderte Demaci den Wiederaufbau der in Gjilan zerstörten serbischen Häuser.
Agron Sadiku
Erläuterung
Hashim Thaci war 1999 politischer Leiter der UCK. Heute ist er Vorsitzender der PDK ( Demokratische Partei Kosovas)
Adem Demaci galt als Nelson Mandela Kosovas, wegen seiner linken Kritik war er im alten Jugoslawien insgesamt 28 Jahre in Haft. In den neunziger Jahren führte Demaci einige Jahre den Menschenrechtsverein in Prishtina und galt als wichtigster politischer Gegenspieler von Ibrahim Rugova. Bis März 1999 war Demaci politischer Sprecher der UCK. Er trat von seinem Posten aus Opposition gegen die Unterschrift der albanischen Delegation unter den Vertrag von Rambouillet zurück. Heute leitet Demaci eine neue Partei in Kosova, die Partei fordert die Unabhängigkeit Kosovas und ist für alle Menschen unabhängig von ihrer Nationalität offen.
Quellen
Fonet 23.4.04 Koha Ditore 26.4.04 Zeri 27.4.04 http://www.a-i-z.net/maxbrym
Literaturempfehlung- Max Brym „Brennende Steine Kosova“ über Dokumentationsarchiv für Jüdische Kultur und Geschichte- In dem Buch ist u.a. ein längeres Interview mit Adem Demaci
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